Varel. Einen größeren Stromausfall hat es am Freitagmorgen im Vareler Stadtzentrum gegeben: Bei Baggerarbeiten für den neuen Anbau am Lothar-Meyer-Gymnasium wurde versehentlich eine Versorgungsleitung durchtrennt, dadurch fiel in weiten Bereichen der Stadt gegen 8.15 Uhr der Strom aus, teilweise für bis zu 30 Minuten.
Volker Diebels, Sprecher bei EWE Netz, bestätigte eine Leitungsstörung durch "Fremdverschulden", wie es beim Versorger genannt wird: "Es wurde eine Leitung beschädigt, dank des engmaschigen Versorgungsnetzes konnte darauf aber in der Netzleitstelle schnell reagiert werden", so der EWE-Sprecher. Betroffen waren zeitweise wohl mehr als 1.000 Netzanschlüsse, der Ausfall dauerte in vielen Fällen nur einige Minuten. Auch das Gymnasium selbst war betroffen, auch dort wurde die Stromversorgung aber wieder hergestellt. Dennoch wurde entschieden, den Unterricht heute für die Jahrgänge 5 bis 10 nach der vierten Stunde zu beenden, die Eltern wurden informiert.
In der Innenstadt waren einige Geschäfte vom Stromausfall betroffen. Im Rathaus hat es nach Angaben von Wilfried Alberts, Fachbereichsleiter Ordnung und Soziales "kurz geflackert", dann habe es einige Anrufe mit Hinweis auf den Stromausfall gegeben. Zum Einsatz gerufen wurde auch die Vareler Feuerwehr: So wurde mitgeteilt, dass während des Stromausfalls gegen halb neun eine Person in der Achternstraße in einem Fahrstuhl eingeschlossen war. Kurz nachdem die Einsatzkräfte an der Einsatzstelle eingetroffen waren, war der Strom aber wieder da, ein Eingreifen war nicht mehr nötig. Auch das Vareler St.-Johannes-Hospital war zeitweise von dem Problem betroffen, alle wichtigen Funktionsbereiche sind dort aber über eine eigene Notstromversorgung abgesichert. "Wir verfügen über eine eigenes Stromaggregat, mit dem alle wichtigen Funktionen im Haus aufrecht erhalten werden", erklärt Hospitalgeschäftsführer Frank Germeroth, "das System ist zudem akkugepuffert, um die Anlaufzeit des Dieselaggregats zu überbrücken." Das System werde alle paar Wochen auf Funktionsfähigkeit getestet, am Freitagmorgen nun der Ernstfall: "Der Strom von außen war weg", bestätigte Germeroth, "ich kann mich nicht erinnern, wann wir das zum letzten Mal hatten."