Dass bis Ende des Jahres sämtliche Großveranstaltungen ausgesetzt sind, ist einer der Hauptgründe für die Absage des Zeteler Marktes. Wie Marktmeister Olaf Oetken ausführte, habe man vor der Entscheidung den am 27. August gefassten Erlass des Landes Niedersachsen noch abgewartet. Bund und Länder hatten sich Ende August darauf verständigt, dass Großveranstaltungen, bei denen die Corona-Auflagen nicht eingehalten werden können, bis Ende des Jahres grundsätzlich verboten bleiben.
Reserven aufgebraucht
Für Zetel wird es in diesem Jahr zwar keine Alternative in Form eines temporären Freizeitparks geben. „In Dortmund und Düsseldorf hat man zwei Freizeitparks aufgestellt, beide haben sich nicht gerechnet“, schilderte Schaustellerverbandsvorsitzender Michael Hempen in der Sitzung die Erfahrungen aus seiner Branche. In Zetel werde ein solches Konzept nicht funktionieren, ist Michael Hempen überzeugt: „Es würde keine Feierstimmung aufkommen und ein solcher Freizeitpark wird in Zetel nicht angenommen.“Die Schausteller hoffen, dass das Geschäft im kommenden Jahr mit einer kleinen Tournee durch die Städte wieder anlaufen kann. Denn: Etliche Schausteller haben ihre Geschäfte eingelagert, „die Reserven sind längst aufgebraucht. Einige denken schon daran, die Lebensversicherungen aufzulösen.“ Die Not sei groß, so Michael Hempen. „Wir sind kaltgestellt, die Betriebe sind momentan nichts wert. Finanziell passt nirgends eine Scheibe Brot dazwischen.“ Angesichts der seit März andauernden Situation falle es schwer, die Mitstreiter ruhig zu halten. Wenn die Bundesregierung der Branche nicht eine ausreichend finanzielle Unterstützung einräume, „dann brauchen wir uns in 2021 nicht mehr über den Zeteler Markt unterhalten. Dann gibt es uns Schausteller nicht mehr.“
LaOLa als Lichtstreif
Die Politik in Zetel könne für die Schausteller nichts tun, sagte Michael Hempen: „Bis auf eines: Ladet alle Zeteler ein, uns in Oldenburg besuchen zu kommen.“ Dort findet nämlich vom 17. September bis 11. Oktober auf dem Freigelände an den Weser-Ems-Hallen der temporäre Freizeitpark „LaOLa“ statt. Die Schausteller hoffen, dass durch den vierwöchigen Freizeitpark ein paar Einnahmen hängenbleiben, um die Existenz zu sichern: „Es geht hier gerade um das blanke Überleben.“☛ Der „LaOLa“-Freizeitpark ist jeweils von Donnerstag bis Sonntag in der Zeit von 14 bis 22 Uhr geöffnet. Der symbolische Eintritt beträgt einen Euro. Die Besucherzahl auf dem Gelände ist auf 2000 begrenzt und wird durch Einlasskontrollen sichergestellt.